Mittwoch, 27. Juni 2012

Stärke & Schwäche.

Daran, dass wohl JEDER Mensch mindestens einmal in seinem Leben an einen Punkt kommt, an dem er nicht mehr weiter weiß, merkt man, wie verdammt beschissen unsere Welt geworden ist. Aber das reicht ja nicht: Wer sich "outet", nicht mehr Herr über seine Probleme zu sein und offen über sie spricht, wird ausgelacht, fertig gemacht - und das oft nur, damit sich Leute mit den gleichen Gedanken besser fühlen oder auch, damit sie Schwäche verbergen können. Wer "Schwäche" zeigt, findet oft keinen Platz in der Gesellschaft. Man wird immer das Opfer, der Lappen, der Boxsack und Blitzableiter bleiben. Nun stellt sich aber folgende Frage: Sind nicht eher die Leute schwach, die andere Leute fertig machen, damit sie sich besser fühlen oder die Fassade aufrecht stehen bleibt? Sind nicht die stark, die über Probleme reden können? Damit will ich nicht ausdrücken, dass alle die, die nicht über ihre Probleme reden wollen oder können, weil sie z.B., nicht zu Unrecht, Angst haben, "abgestoßen" zu werden, schwach sind. Man muss aber endlich lernen, das nicht die stark sind, die vorgeben, ein gutes Leben zu haben. Man muss lernen, hinter die Fassaden zu blicken. Man muss lernen, humaner miteinander umzugehen. Und man muss lernen, dass es zum Leben dazugehört, eine Phase zu haben, in der man nicht mehr weiter weiß. 

4 Kommentare:

  1. "Die größte aller Schwächen ist, zu fürchten, schwach zu erscheinen." - Jacques Bénigne Bossuet

    Die schwachen sind die starken, zwar nicht anerkannt aber dennoch die starken.
    Die die sich mitteilen können, die die der Gesellschaft mit erhobenem Haupt und ihren Problemen gegenüberstehen.

    AntwortenLöschen
  2. So ist es. Danke für diese Antwort, die ist sehr inspirierend :)

    AntwortenLöschen
  3. Ich habe zu danken, der Text enthält sehr viel Wahrheit und ist auch sonst sehr gut geschrieben.

    AntwortenLöschen