Zu viele Sorgen und Ängste. Zukunft? Ungewiss, nur Absagen bei meiner Suche nach 'ner Lehrstelle. Ich muss eigentlich bis zum 01.08. was finden. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich 'ne Ausbildung überhaupt schaffen würde, wahrscheinlich eher nicht. Aber da muss ich durch.
Dazu kommen Ängste, eben die vor der Zukunft. Und Angstzustände, die vor allem Nachts auftauchen und von Flashbacks begleitet werden. Zusätzlich Versagensängste. Angst, total zu versagen. Morgen hab' ich ein Gespräch beim Arbeitsamt, mal sehen was die dazu sagen.
Ein neuer Tag mit neuen Sorgen. Scheiß auf heute, scheiß auf morgen.
Willkommen im Hanutahaus. Hier hat jeder einen an der Waffel. Tagebuch, Gedankengänge usw. Achtung, Inhalte könnten triggernd sein.
Donnerstag, 19. Juli 2012
Dienstag, 17. Juli 2012
Amok.
Freitag, 25.04.2011. 08:00:
Nachwort:
Beginn eines Schultages. Ein normaler Tag in der
10c. Ein normaler Tag für Schüler und Lehrer. Keine besonderen Vorkommnisse.
Tom fehlt, was aber nichts ungewöhnliches ist. Keine besonderen Vorkommnisse.
Über
Tom:
Tom ist ein unauffälliger Schüler. Er leidet an
einem Sprachfehler, und deswegen manchmal unter seinen Klassenkameraden. Ist
das der Fall, bleibt Tom dem Unterricht oft fern. Ansonsten fällt er durch
seine ruhige Art kaum auf, wird sogar gelegentlich nicht wahrgenommen.
Montag,
28.04.2011, 08:00:
Der erste Tag nach dem Wochenende. Tom fehlt immer
noch, Gedanken macht sich jedoch keiner.
Montag,
28.04.2011, 12:00:
Beginn der vierten Stunde. In der Pause hat es
einen anonymen Anruf gegeben. Angeblich soll an der Schule ein Amoklauf
stattfinden. Die Schüler werden nicht informiert, um sie nicht zu beunruhigen.
Die Polizei wird eingeschaltet, stempelt den Vorfall jedoch als harmlosen
Schülerstreich ab.
Dienstag,
29.04.2011, 08:00:
Tom ist immer noch abwesend. Die Klassenlehrerin
informiert die Eltern. Diese sind überrascht, man ist der Meinung, er würde die
Schule regelmäßig besuchen.
Man beschließt, ihn zu aufzuspüren und zur Rede zu
stellen. Doch die Suche bleibt erfolglos.
Dienstag,
29.04.2011, 18:00:
Toms Eltern treffen zu Hause ein. Ihr Sohn sitzt
in seinem Zimmer und reagiert sauer, als er auf sein Fehlen angesprochen wird.
Er beharrt darauf, dass es seine Sache ist, wann und ob er zur Schule geht. Nach
einer langen Diskussionen und vielen Drohungen seitens der Eltern verspricht
Tom, die Schule wieder regelmäßig zu besuchen.
Mittwoch,
30.04.2011, 08:00:
Wieder ein Anruf seitens der Schule, die Eltern
sind besorgt. Niemand weiß, wo Tom sich gerade aufhält.
Mittwoch,
30.04.2011, 12:00:
Eine vermummte Person wird dabei beobachtet, wie sie
mit einer großen Reisetasche das Schulgebäude betritt. Als misstrauische Lehrer
näher treten, sehen sie einen Munitionsgürtel. Sie rennen ins Gebäude, um den
Rektor und die anderen Kollegen zu informieren. Kurz darauf sind Schüsse und Schreie
auf den Gängen zu hören. Die Schüler werden aufgefordert, unverzüglich in ihre
Klassenzimmer zu gehen, die Lehrer sollen die Türen anschließend, nach
Überprüfung der Anwesenheitsliste, abschließen.
Mittwoch,
30.04.2011, 12:05:
Panik macht sich sowohl unter den Lehrern als auch
den Schülern breit. Noch immer sind Schüsse zu hören, die meisten Klassen haben
sich bereit eingeschlossen.
Mittwoch,
30.04.2011, 12:15:
Im Hauptgebäude herrscht gespenstische Stille.
Weinen ist zu hören, einige Verletzte liegen auf dem Boden. Die Polizei wird
alarmiert.
Mittwoch,
30.04.2011, 12:20:
In einem Nebengebäude sind wieder Schüsse zu
hören, die vermummte Person schafft es, in eine volle Klasse einzudringen, weil
die Tür nicht geschlossen wurde. Er nimmt sie als Geiseln.
Mittwoch,
30.04.2011, 12:20:
Die Polizei tritt ein und stürmt sofort das
Gebäude. Verletzte werden versorgt, Tote gibt es wie durch ein Wunder nicht.
Noch ist nicht bekannt, dass eine Klasse als Geiseln genommen wurde.
Mittwoch,
30.04.2011, 12:25:
Eine Schülerin der Klasse schafft es, unerkannt
eine SMS an ihre Eltern zu schreiben, die sofort weitergeleitet wird. Nun ist
klar, dass Geiseln genommen wurden.
Mittwoch,
30.04.2011, 12:30:
Die Polizei nimmt Kontakt mit der Person auf –
jetzt wird klar, dass es Tom ist. Seine Eltern versuchen, mit ihm zu sprechen,
doch sie sind zu erschöpft. Es wird versucht, zu handeln. Man fragt ihn, was er
braucht.
Mittwoch,
30.04.2011, 14:00:
Eine gespenstische Atmosphäre umschließt das
Schulgebäude. Es ist unheimlich still, man weiß nicht, wie Tom weiter
vorgegangen ist, ob es weitere Verletzte oder gar Tote gibt.
Mittwoch,
30.04.2011, 14:20:
Tom gibt an, die Geiseln freizugeben. Nachdem sie
durchgezählt wurden, wird das Nebengebäude gestürmt. Ein einzelner Schuss lässt
die Polizisten zusammenzucken. Sie dringen ins Klassenzimmer ein. Dort finden
sie Tom vor, erschossen von sich selbst. Und eine Nachricht an der Tafel, die
er hinterlassen hat: „Schuld hat der, der Schmerz nicht lindert, Schuld hat
der, der nicht versteht. Schuld hat der, der nicht verhindert, dass ein Mensch am
Rade dreht.“
Nachwort:
Nichts, was hier beschrieben wurde, ist wirklich
passiert. Was nicht heißen soll, dass es nicht passieren KÖNNTE.
Tom, die Hauptfigur, handelte aus scheinbar
banalen Gründen. Beschrieben wurde lediglich, dass er unter einem Sprachfehler
litt und deswegen gelegentlich auch unter seinen Mitschülern. Details habe ich
bewusst ausgelassen.
Hinter dieser Geschichte soll eine Botschaft
stecken: Nicht, was die, die andere mobben, beleidigen, schlagen, als harmlos
empfinden, empfindet das Opfer ebenfalls als harmlos. Hier stehen die
Bedürfnisse des Betroffenen klar im Vordergrund. Leiden und Scherzen werden
stets unterschiedlich empfunden: Die Täter argumentieren ihre Taten oft damit,
dass sie ihnen selbst, wenn sie betroffen wären, nichts ausmachen würden.
Darauf zu hören, ist allerdings falsch. Nur, weil sie Mobbing als harmlos
abstempeln, ist es das nicht.
Leiden ist sehr komplex und löst dementsprechende
Reaktionen aus. Die einen können das ab, es macht ihnen nichts. Die anderen
fressen es in sich hinein. Manche begehen Suizid. Wieder andere reagieren impulsiv,
schaden aber niemand anderen. Und in extremen Fällen, wie bei Tom, reißt der
Faden eines Tages, in Form von Verbrechen gegenüber anderen.
Besondere Aufmerksamkeit sollen die letzten Worte
Toms an der Tafel erregen: „Schuld hat der, der Schmerz nicht lindert, Schuld
hat der, der nicht versteht. Schuld hat der, der nicht verhindert, dass ein
Mensch am Rade dreht.“
Ein Amoklauf ist unentschuldbar. Mit diesen Zeilen
wollte ich ihn nicht relativieren. Der Fokus soll aber auf das gelegt werden,
was gerne verdrängt oder vergessen wird: Die direkte oder indirekte Mitschuld
anderer: Wer einen anderen Menschen quält, oder nicht verhindert, dass ihm Leid
zugefügt wird, macht sich zumindest moralisch gesehen strafbar. Wird nicht
eingeschritten, wähnen sich die Täter in Sicherheit. Dies gibt ihnen den
nötigen Kick, wer keine Konsequenzen zu befürchten hat, macht weiter.
Auf der anderen Seite ist bekannt, dass sich Menschen,
die missbraucht werden, in der Regel nicht anvertrauen. Mit bekannten Personen
wird oft nicht geredet, und erst recht nicht mit unbekannten. Hier ist der in
der Pflicht, der Kenntnis von solchen Tate besitzt. Nur wenn Täter zur Rede
gestellt werde und den Opfern geholfen wird, lassen sich das
Opfer-Täter-Prinzip, und damit solche Taten, später eventuell ganz vermeiden.
Freitag, 6. Juli 2012
Lateinische Zitate, Teil 2.
Sonstige.
"Aliis ne feceris, quod tibi fieri non vis." - Tu anderen nicht, das du nicht willst, das dir geschehe.
"Amicus Certus in re incerta cernitur." - In der Not erkennst du den wahren Freund.
"Do, ut des." - Ich gebe, damit du gibst.
"Amor fati." - Liebe zum Schicksal.
"Sapere aude!" - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
"Si vis amari, ama!" - Wenn du geliebt werden willst, liebe selbst.
Mittwoch, 4. Juli 2012
Vergangen, nicht vergessen.
Und wieder einmal plagen mich die Gedanken an Dinge, die bis zu 12 Jahre zurückliegen. Dinge, die verdrängt geglaubt waren, kehren zurück. Drängen sich auf. Tun so, als ob es erst gestern passiert wäre. Mittlerweile habe ich aufgegeben, dagegen anzukämpfen. Das kostet nur Kraft. Kraft, von der ich eh nicht mehr viel besitze. Kraft, die ich z.B. dafür brauche, immer schön den Starken zu spielen, damit man damit durchkommen kann - nur wie lange das gut geht, ist die Frage. Vergessen und verdrängen sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Vergisst man etwas, kehrt es nicht mehr zurück, verdrängt man es, kann es jeden Tag hochkommen. Ich wünscht, ich könnte vergessen. Doch nur, weil Dinge vergangen sind, heißt es nicht, das sie vergessen sind.
Dienstag, 3. Juli 2012
Einfach weg, verschwinden und: Der See des Lebens und seine Bewohner.
Oh girl this boat is sinking,
There's no sea left for me,
And how the sky gets heavy
when you are underneath it
Oh I want to sail away from here
And god
He came down down down down down down down down
And sailed
Nothing
Diese Zeilen erlangten gestern große Bedeutung für mich. Song of the Year wäre nicht übertrieben. Würde nicht jeder Mensch mindestens einmal gerne im großen See des Lebens verschwinden? Geht nicht jeder mal in der Mass unter, weil kein See mehr für einen übrig bleibt?
Im Grunde sind wir Menschen verschiedene Fische im großen See des Lebens.
Der See: Die Oberfläche des Sees ist bekannt, man weiß, was passiert. Je tiefer man steigt, desto unwirklicher und unbekannter wird die Welt. Ist man ganz unten angelangt, trifft man auf seltsame Gestalten, unbekannte Wesen, die krumme Geschäfte drehen und lieber unerkannt bleiben wollen, der Untergrund also. In der Mitte spielt sich das Leben ab, hier treffen sich die Meisten Fische, in diesem Falle die Normalbürger also. Weiter oben kommen eher wenige Fische zum Vorschein. Manche, sehr wagemutige springen gelegentlich sogar über ihre Grenzen und kommen über der Oberfläche des Sees zum Vorschein. Mit diesen Fischen werden Promis repräsentiert, die auch mal in der Öffentlichkeit auftreten.
Die Bewohner: Man kann jedoch weiter unterscheiden: Es git winzige Fische, die quasi nur als Futter dienen, doch manche wehren sich verhemmt, um zu überleben, die Mittelschicht also. Die Mittelgroßen, die zwar recht selten einen anderen Fisch fressen, was aber durchaus vorkommen kann, sie werden allerdings auch selber eher selten gefressen, die Mittelschicht. Ganz oben dann die Großen, mächtigen. Haie, die nie gefressen werden, aber fressen können, die Oberschicht und Firmenbosse. Dann gibt es die, die nie zum Vorschein kommen. Oft skurrile Gestalten, die so gut wie nie über dem Grunde des Sees gesichtet werden. Das ist in diesem Falle wieder der Untergrund.
Noch weiter: Es git Fische, die ihr ganzes Leben in einem Gewässer bleiben, die Sesshaften. Aber auch solche die, meistens in wärmere, Seen wechseln, die Auswanderer. Manche bleiben fern, andere kommen wieder. Und manche wechseln in andere Gewässer, weil das Fressen knapp wird. Dann gibt es unauffällige Fische, aber auch bunte, skurrile Gestalten, die sich durch alle Schichten verteilen. Diese repräsentieren die Subkulturen und Länder.
PS: Sorry, wenn das alles etwas pauschalisiert wirken sollte, es ist nur sehr grob zusammengefasst.
Friedrich Nietzsche
"Die Philosophie ist eine Art Rache an der Wirklichkeit."
"Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion."
"Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens."
"Hast du eine große Freude an etwas gehabt, so nimm Abschied! Nie kommt es zum zweiten Male."
"Das Verlangen nach Gegenliebe ist nicht das Verlangen der Liebe, sondern der Eitelkeit."
"Die Forderung, geliebt zu werden, ist die größte der Anmaßungen."
"Toleranz ist ein Beweis des Misstrauens gegen ein eigenes Ideal."
"Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige auf den Bezug auf das Ziel."
"Frau: eine Falle der Natur."
"Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave."
"Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie."
"Menschen, die misstrauisch gegen sich selbst sind, wollen mehr noch geliebt werden als lieben, um einmal, einen Augenblick wenigstens, an sich glauben zu dürfen."
"Nicht, dass du mich belogst, sondern, dass ich dir nicht glaube, hat mich erschüttert."
"Die einen werden durch großes Lob schamhaft, die anderen frech."
"Wir sind so gerne in der Natur, weil diese keine Meinung über uns hat."
"Überzeugungen sind größere Feinde der Wahrheit als Lügen."
"Ein Politiker teilt die Menschen in zwei Klassen ein: Werkzeuge und Feinde."
"Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel."
"Wer sich tief weiß, bemüht sich um Klarheit; wer der Menge tief scheinen möchte, bemüht sich um Dunkelheit."
Montag, 2. Juli 2012
Surreale Wahrnehmung.
Ich bewege mich, nehme Dinge wahr, aber es wirkt alles unwirklich und unreal, wie im Traum, als ob es nicht wirklich existiert. Verzerrt, als ob alles Meilenweit entfernt ist. Wenn ich versuche, still zu sitzen, wabbele ich hin und her. Wenn ich versuche zu gehe, schwanke ich. Wenn ich etwas denke, brauchen die Gedanken eine Zeit, um anzukommen. Wenn ich etwas lese, brauche ich, bis die Zeilen Sinn ergeben. Scheiß Müdigkeit, wo ich doch nicht schlafen kann.
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